Warum es sich lohnt, aufmerksam zu bleiben.
Meine Auszeit in den französischen Pyrenäen war wunderbar. Die Leichtigkeit, Heiterkeit und Lebensfreude, die mein 75-jähriger Lehrer versprüht, war erfrischend, inspirierend und wohltuend. Auf die Abschlussparty hat er seinen arabischen Elektrobeat mitgebracht und mit uns bis spät in die Nacht hinein getanzt. Zeitgleich ist Clive nochmals klarer, ich mag fast sagen schärfer in seinen mahnenden Worten geworden, die Identifikation mit unserem Gedankenkarussell zu durchbrechen. Denn indem wir Gedanken, Sorgen oder Zweifeln unsere Aufmerksamkeit schenken, tragen wir dazu bei, dass diese „wachsen und gedeihen“. Wenn wir hingegen lernen, unsere inneren Filme anzuerkennen, ohne in ihnen verloren zu gehen, werden uns diese Tendenzen immer vertrauter. Das erleichtert es uns über die Zeit, insbesondere den destruktiven Gedankenfilmen schneller auf die Schliche zu kommen. Es gilt diese liebevoll zu entlarven und uns mit ihnen vertraut zu machen. So dass wir uns dann in einem nächsten Schritt von ihnen distanzieren können und sie nicht weiter mit Aufmerksamkeit füttern. Zentral ist dabei die Fähigkeit präsent zu sein, denn nur so können wir bemerken, was innerlich gerade geschieht. Diese besondere Form der Aufmerksamkeit – das sogenannte Zeugenbewußtsein – kultivieren und etablieren wir mit Hilfe der Yogapraxis – mit Meditation, Pranayama und Asanas. Und auch dadurch, dass wir immer wieder daran erinnert werden, aufmerksam zu bleiben. Diese Erinnerung habe ich bekommen, und gebe sie nun an Euch weiter: Be aware of being aware!